Berliner Dom
Der Berliner Dom, eigentlich Oberpfarr - und Domkirche zu Berlin, liegt im Ortsteil Mitte. Die evangelische Kirche befindet sich auf dem nördlichen Teil der Museumsinsel. In den Jahren von 1894- 1905 wurde sie erbaut, in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock.
Der Dom zählt zu den bedeutendsten protestantischen Kirchenbauten Deutschlands und steht heute unter Denkmalschutz. Die Predigtkirche befindet sich unter der Kuppel und direkt über der Hohenzollerngruft. An den Seiten befinden sich die Trau - und Taufkirche. Heute finden neben den regelmäßigen Gottesdiensten auch Gottesdienste anlässlich von Staatsakten oder wichtigen politischen Ereignissen der Bundesrepublik Deutschland statt.
1539 trat der Kurfürst Joachim II. dem lutherischen Glauben über, so wurde aus dem katholischen Dom der protestantische Dom. Von 1747-1750 ließ „Friedrich der Große“ einen barocken Nachbau des Doms am Lustgarten, dem heutigem Standpunkt, errichten. Nach Überführung der kurfürstlichen Särge wurde der alte Dom abgerissen. Im September 1750 wurde der neue Dom eingeweiht. Anfang
des 19.Jahrhunderts plante man eine Umgestaltung des Doms im damals angesagten Stil des Klassizismus. 1822 war der Umbau dann fertig. Später entschied man, dass der Dom nicht mehr prunkvoll genug war, also beschloss der damalige König den Ausbau. Unter anderem wegen Geldmangel musste der Bau im Jahr 1848 gestoppt werden.
Nach der Reichsgründung wurden immer mehr Stimmen laut, die nach einer größeren Kirche verlangten. 1894 starteten dann die Bauarbeiten, mit 5 Jahren Verspätung wurde der Dom im Jahr 1905 fertig gestellt. Die entstandenen Kosten
in Höhe von 11,5 Mio Mark übernahm komplett der Staat.
Durch den 2.Weltkrieg wurde der Dom stark beschädigt. Die Kuppel des Doms stürzte beispielsweise ein und fiel bis runter in die Hohenzollerngruft. Die Wiederaufbauarbeiten dauerten teilweise bis 2002, dennoch wurde der Dom schon vorher eröffnet und es fanden auch Gottesdienste statt.
Die 1981 aufgestellte Laternenbekrönung auf der Kuppel musste 2006 wieder abgenommen werden. Da an ihr Schäden sicher gestellt wurden und die Standhaftigkeit nicht mehr so gewährleistet war wie es sein sollte. Das neue Kuppelkreuz wurde mit 1,5 kg Blattgold versehen und wurde im August 2008 mit einem Kran auf die Kuppel gehoben. Das alte Kuppelkreuz steht nun auf dem Friedhof der Oberpfarr - und Domkirche zu Berlin.
Im Nordwestturm befindet sich ein dreistimmiges Bronzegeläut.
Die Orgeltechnik in der Predigtkirche stammt noch aus dem Jahr 1905. 2006 wurde sie das letzte Mal grundlegend saniert. Wegen ihrer 7269 Pfeifen gilt sie als größte vollpneumatische hochromantische Orgel.
Die „Gemeinde der Oberpfarr - und Domkirche zu Berlin“ ist eine umfassende Personalgemeinde mit ca. 1100 Mitgliedern.
In den Jahren von 1536 - 1916 wurden die Mitglieder des Hauses Hohenzollern in der Hohenzollerngruft beigesetzt, der letzte dort begrabene war der preußische König Friedrich Wilhelm II. Die Hohenzollerngruft befindet sich direkt unter der Predigtkirche.