Unter den Linden
Unter den Linden ist eine Prachtstraße in Berlin und befindet sich im Ortsteil und Bezirk Mitte.
Sie gilt als eine der zentralen Verkehrsachsen im Zentrum der Stadt und verbindet wichtige Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen miteinander.
Von der Ostseite des Brandenburger Tors führt sie über 1,5 km lang in östliche Richtung bis zur Schlossbrücke. Diese verbindet die Museumsinsel mit dem östlichen Zentrum, wo sich auch der Fernsehturm befindet.
Im 16. Jahrhundert war die Straße nichts weiter als ein Reitweg. Dieser verband das Berliner Schloss mit dem Tiergarten.Geplant war es, dass nach holländischer Art eine Verbindung zwischen Lust - und Tiergarten geschaffen wird. Im Herbst 1647 besichtigte der Kurfürst die Allee und schon 1685 fielen die ersten Bäume
im Ostteil dem neuangelegten Festungswerken zum Opfer.
Berlin wurde eine große Festung. Um zwischen dem Tiergarten und der Lindenstraße, die außerhalb des Walls lagen, eine Verbindung zu schaffen,
wurde vor dem Schloss das Neustädtische Tor errichtet. Der Wall wurde ständig weiter nach Westen verschoben, da die Neue Stadt sehr schnell wuchs. Den übrigen verlassenen Teil außerhalb des Walls schenkte der Kurfürst seiner Gattin Dorothea. Die geschäftstüchtige Fürstin lies den Acker in Parzellen einteilen und verkaufte diese anschließend. So entstand die neue Vorstadt, ab 1674 nannte man sie Dorotheenstadt. Erst jetzt bekam die Allee ihre wahre Bedeutung. Die Straße war jedoch noch nicht gepflastert, so beschwerten sich immer wieder Fußgänger über die Staubwolken von denen sie umgeben waren, wenn eine Kutsche vorbei fuhr.
Die
noch einfachen Häuser wurden zunächst nur von Bauern und
unteren Hofbeamten bewohnt. Südlich der Linden entstand die
Friedrichstadt. Der Kurfürst achtete sehr auf seine Allee,
da aber immer noch Schweine die Straße umwühlten,
erlies er 1707 ein Gesetzt, welches besagte das jeder Bewohner der
Lindenallee auf die Linden vor seinem Haus zu achten hat. Falls
Beschädigungen auftraten, waren diese
unverzüglich zu melden.
Bereits ein Jahr zuvor im Jahr 1706 stellte man das Zeughaus von außen fertig, der Innenausbau sollte noch 36 Jahre dauern. Heute ist es das älteste Gebäude unter den Linden. Der westliche Teil der Allee wurde Zug um Zug ab 1674 bis
Mitte des 18.Jahrhunderts ausgebaut. Am Übergang vom westlichen zum östlichen Teil der Allee wurde ein Reiterstandbild von Friedrich dem Großen gebaut. Im 19. Jahrhundert war der westliche Teil eine zunächst repräsentative gutbürgerliche Wohnanlage, das änderte sich aber ab dem Jahr 1871. Denn da begann die relativ schnelle Entwicklung zur großstädtischen Geschäftslage mit Läden, Restaurants und Agenturgebäuden.
Der 2. Weltkrieg zerstörte die Allee fast völlig, ab 1945 - 1948 mussten die
Palais’ und die Gebäude enttrümmert werden. Das erste neuentstandene
Gebäude war die Sowjetische Botschaft, dies galt als Symbol für die politische Verbindung zwischen der DDR und der Sowjetischen Union. Seit Auflösung der UDSSR dient das Gebäude als Botschaft der russischen Förderation. Bis Ende der 1960er Jahre waren die meisten historischen Gebäude im Ostteil der Straße wieder aufgebaut. Die Ruine des Stadtschlosses wurde auf Befehl der DDR - Regierung gesprengt, wegen dem Hass auf den preußischen Militarismus.
In den Jahren 1973 - 1976 entstand auf der Spreeseite des Schlosses
der Palast der Republik, welcher im Jahre 1990 wegen Asbestverseuchung geschlossen wurde und in den 2000 Jahren abgetragen wurde. Dafür soll das Stadtschloss wieder aufgebaut werden. Der eigentliche Baubeginn war 2010, dieser wurde aber wegen finanzieller Schwierigkeiten um einige Jahre verschoben.
Bekannte Bauwerke auf der Allee sind heut unter anderem das Hotel Adlon und das Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, es befinden sich aber auch mehrere Botschaften auf der Prachtstraße Unter den Linden.