Zitadelle
Die Zitadell Spandau befindet sich im Ortsteil Haselhorst im Bezirk Spandau.
Sie ist eine der bedeutendsten und besterhaltenen Festung der Hochrenaissance in Europa.Von 1559 - 1594 wurde sie anstelle einer mittelalterlichen Burg gebaut. Das Festungsbauwerk liegt direkt am gegenüberliegenden Havelufer.
Die symmetrisch aufgebaute Festung besitzt 4 Bastionen, das sind herausragende Eck - Kanten. Diese sollten dazu dienen Feinde besser angreifen zu können, da es keinen toten Winkel gab wo sich Angreifer verstecken konnten. Die Bastionen sind durch Kurtinen verbunden, das sind Verbindungsmauern.
Hinter dem Torhaus auf der linken Seite befindet sich der gotische Saalbau. Der Umbau zum Offizierskasino 1936 zerstörte alte bauliche Strukturen. Seit 1977 wird das Gebäude in Form der Neugotik rekonstruiert.
In der Bastion "Königin" werden über 70 mittelalterliche Grabsteine ausgestellt. Diese stammen aus den Jahren 1244 - 1474 und wurden bei Ausgrabungen gefunden. Im Verlauf der Vertreibung der Juden zu dieser Zeit, wurden jüdische Friedhöfe und Gräber geschändet. Daher vermutet man, dass man diese gefundenen Grabsteine in der Zitadelle in Sicherheit bringen wollte. Auf den Inschriften fand man bedeutende Informationen über das Leben der Juden in Berlin und Brandenburg. Heute wird der Fund als „ Sammlung von Europäischem Rang“ bezeichnet.
Der bekannte Juluisturm hat eine Höhe von 30m und ist durch seine 145 Stufen zu bezwingen. Oben angelangt hat man eine Aussicht über Spandau, Tegel, der Berliner Innenstadt. Die Bauzeit ist nicht bekannt, jedoch schätzt man an Hand der Materialien auf das 13.Jahrhundert. Durch Beschuss brannte der Turm aus und 1822 stürzte die Mauerkrone herunter. 1836 gab man dann einen neuen Zinnkranz in Auftrag.
Zur Zeit der Erbauung diente er als Wach - und Wehrturm, auch als Wohnturm
war er nutzbar und im Keller befindet sich ein Verlies. Der Name ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Früher wurde die Zitadelle auch öfter als Gefängnis für preußische Staatsgefangene genutzt. Im Jahr 1962 wurde mit der umfangreichen Restaurierungen begonnen, beendet wurden sie im Jahr 1976.
Im ehemaligen Zeughaus ist jetzt das Stadtgeschichtliche Museum Spandau, welches 1992 eröffnet wurde. Seit einigen Jahren finden auch regelmäßig Konzerte und Festivals in der Zitadelle statt.
Im Winter ist die Zitadelle ein wichtiges Quartier für Fledermäuse. Im Haus 4 im Keller befindet sich ein 300 Quadratmeter großes Schaugehege mit Nilflughunden und Brillenblattnasen. Die Vampierfledermäuse wurden in den Berliner Zoo umgesiedelt.
Einmal jährlich findet ein Fledermausfest statt, auch Führungen sind möglich.
Außerdem wurde die Zitadelle oft als Kulisse für diverse Filme genutzt, so zum Beispiel einige Filme der Edgar-Wallace-Reihe.